Um dem fortschreitenden Verfall der Burg Trifels Einhalt zu gebieten, wuchs in Annweiler seit der Mitte des 19. Jahrhunderts das Interesse an einer Vereinsgründung. Nachdem sich in einer 1866 öffentlich ausgelegten Zeichnungsliste etwa 80 Personen eingetragen hatten, kam am 9. November eine „Generalversammlung“ zusammen, in deren Verlauf sieben Vereinsstatuten festgesetzt wurden: Verbesserung der Aufgänge zur Burg, Aufräumung der Anlage und Vermittlung ihrer Bedeutung für Naturfreunde und historisch interessierte Touristen waren zunächst die wichtigsten Ziele. Am 14. November konstituierte sich der erste Vorstand, dem Landrichter Lambert Becker (Vorstand), Professor Kaspar Jahn (Rechner), Stadtschreiber Johann Petri (Kassier[er]) und Realienlehrer [Carl] Wilhelm Faber (Secretair = Schriftführer) angehörten.
In der Folgezeit widmete sich der neue Verein eifrig seinen selbstgestellten Aufgaben: Eingestürzte Mauern wurden aufgerichtet und Zugänge zu Brunnen- und Kapellenturm geschaffen; zudem konnte eine Rastmöglichkeit eingerichtet werden. Durch den Zusammenschluss von Trifelsverein und „Verschönerungsverein“ entstand 1900 der „Trifelsverein Annweiler“ mit Sitz in Annweiler. Nach der kriegsbedingten Zwangsruhe der Tätigkeiten von 1939 bis 1945 konnte 1952 die erfolgreiche „Wiedergründung“ begangen werden, der sich späterhin Jubiläumsfeiern zum 125- und 150-jährigen Gründungsjubiläum (1991, 2016) anschlossen.
Bis heute engagiert sich der Verein mit maßgeblicher Unterstützung der Sparkasse Südpfalz und ihrer Vorgänger tatkräftig für seine seit 1866 geltenden Ziele: Ergebnisse der etablierten Vortragsreihe und eigene Forschungen werden in der Schriftenreihe „Beiträge zur Geschichte des Trifels und des Mittelalters“ publiziert. Die umfangreiche Trifelsabteilung im „Museum unterm Trifels“ in Annweiler und die vereinseigenen Nachbildungen vergegenwärtigen der Besucherschaft die große historische Vergangenheit der pfälzischen Burg.
Bericht zur Gründungsversammlung des Trifelsvereins im Annweiler Wochenblatt vom 17. November 1866