Reichsinsignien
und Reichskleinodien

Reichsinsignien und Reichskleinodien

Die Reichsinsignien sind die Herrschaftszeichen der Könige und Kaiser im Mittelalter. 1125 wurden sie erstmals auf den Trifels verbracht und dort mit Unterbrechungen bis 1298 aufbewahrt. Die Aufbewahrung der wichtigsten Zeichen königlicher und kaiserlicher Macht im Mittelalter unterstreicht die Bedeutung des Trifels im Heiligen Römischen Reich in dieser Zeit.

Die Originale werden heute in der Schatzkammer in Wien aufbewahrt. Der Trifelsverein hat Nachbildungen anfertigen lassen, die heute in der Schatzkammer der Burg besichtigt werden können. Zwischen 1956 und 1989 hat Professor Erwin Huppert Reichskrone, Reichskreuz, Reichsapfel, Szepter und zuletzt das Reichsschwert erschaffen. Er orientierte sich dabei – so weit wie möglich – an den Originalen.

Bei der Anfertigung der Nachbildungen achtete Professor Huppert darauf, welche handwerklichen Möglichkeiten im Mittelalter bekannt und vorhanden waren. Entstanden sind so eindrucksvolle Kunstwerke, die seit 2006 durch die von der Generaldirektion Kulturelles Erbe zur Verfügung gestellten Lanze ergänzt werden.

Die Reichsinsignien sind ein Teil der Reichskleinodien, zu denen neben zusätzlich Reliquien, Heiligtümer und Kleidungsstücke wie liturgische Gewänder gehören.

In der Broschüre „Die Reichsinsignien“ (Autoren Alexander Thon und Günter Frey), ist die Geschichte und Bedeutung der Reichsinsignien mit zahlreichen Abbildungen ausführlich beschrieben. Sie ist hier im Buch-Shop oder auf der Burg erhältlich.

Die Broschüre „Die Reichsinsignien” können Sie in unserem Shop bestellen

DIE LISTE DER REICHSKLEINODIEN AUF BURG TRIFELS
(„TRIFELSINVENTAR“) VON 1246

Spätestens im 13. Jahrhundert mit seinen zunehmend unsicheren politischen Verhältnissen im römisch-deutschen Reich wurde deutlich, dass der Besitz der Reichsinsignien für jeden Anwärter auf den Königsthron ein wesentliches Mittel zur Anerkennung seiner Herrschaftsambitionen darstellte. Angesichts dessen ist es erstaunlich, dass genaue Objektauflistungen nie angefertigt wurden, sondern nur sporadisch angelegte Teilverzeichnisse existieren.
Im Jahr 1246 übergab die Frau des Reichstruchsessen Philipp I. von Falkenstein, Isengard, auf Burg Trifels dem anwesenden König Konrad IV. die Wehranlage samt diversem Zubehör und Reichskleinodien (missverständlich „Trifelsinventar“ genannt) sowie mehrere Reichsburgen in der Umgebung von Annweiler. Die darüber ausgestellte, nur in deutscher Abschrift erhaltene Urkunde liefert erstmals eine genauere Auflistung der keijserlichen ­zeijchen (im lateinischen Original zweifellos insignia imperialia): Darin werden neben drei Reliquien als eigentliche Insignien zunächst Krone (guldene Krone), Heilige Lanze (Sante Mauricien Sper), Kreuz (gulden Cruce), zwei Schwerter (zwey Swert) und der Reichsapfel (gulden Appel) aufgelistet. Den größten Raum beanspruchen allerdings zahlreiche Kleidungsstücke vom mit Edelsteinen besetzten kaiserlichen Mantel (den keyserlichen Mantel mit edelen Steynen) bis hin zu zwei roten Hosen (zwo scharlakens Hosen), zwei Handschuhen mit Edelsteinen, drei seidenen Gürteln und einem Leinenhemd, die zum königlichen Ornat gehörten.

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